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Jede Geriatrie braucht eine Gerontologin

Gina Conrad hat sich initiativ auf eine Stelle beworben, die es so noch gar nicht gab, die aber dringend gebraucht wird. Seit Dezember 2020 arbeitet sie als Koordinatorin in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik im Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien. Doch was macht eigentlich eine Gerontologin?

Gina Conrad Gerontologin im St. Marien-Hospital

Die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ der WHO bildet die Grundlage für die Aufnahmeassessments der Gerontologin.

Ihr Studium der Gerontologie umfasst alles, was mit dem älter werden zu tun hat, sowohl biologisch und medizinisch als auch aus sozialer und politischer Sicht. Viele ihrer Kommilitonen bleiben in der Forschung oder gehen in die Politik. Doch Gina Conrads Weg ist das nicht. Sie braucht neben der konzeptionellen und wissenschaftlichen Arbeit auch den direkten Umgang mit den alten Menschen selbst.
Nach einem Praktikum im Altersmedizinischen Zentrum am Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien war ihr gleich klar, wo der Bedarf für ihre Expertise liegt. Heute arbeitet sie als Koordinatorin in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik des Altersmedizinischen Zentrums. Eine Stelle, die sie zusammen mit Zentrumsleiter Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz konzeptioniert hat. „Die Kompetenzen, die Frau Conrad aus ihrem Studium mitbringt, passen perfekt zu unserer Idee einer umfassenden Altersmedizin am Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien“, so Prof. Schulz.

Eine Frage der Koordination

Nach der Aufnahme in der Geriatrischen Rehabilitationsklinik führen die Rehabilitanden viele Gespräche. Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten stellen zum Teil die gleichen Fragen. „Mir ist aufgefallen, dass das für alle Berufsgruppen unnötig Zeit kostet, und die Patienten fühlen sich nicht ernstgenommen, weil sie immer wieder das gleiche erzählen müssen“, so die Gerontologin. Dank Gina Conrad ist das im Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien jetzt anders. Sie übernimmt das komplette Aufnahmeassessment: Sie ermittelt den Pflegebedarf, stellt fest welche Therapien gemacht werden können, definiert die Ziele des Aufenthalts und klärt wie der Rehabilitand im Anschluss versorgt ist. Bei den Rehabilitanden kommt das sehr gut an.

Das „alles unter einem Dach-Prinzip“

„Manchmal werden auch Patienten eingewiesen, die noch nicht rehabilitationsfähig sind“, berichtet Gina Conrad. „Das ist dann oftmals sehr frustrierend, aber dadurch, dass wir sie gleich hier vor Ort akutgeriatrisch aufnehmen und erst einmal mit der geriatrischen Frührehabilitation beginnen, können wir das gut auffangen. Ein gutes Argument ist dann auch, dass sie dadurch keine wertvolle Reha-Zeit verlieren“, so Conrad.

Fit machen für die Digitalisierung

Ein wichtiger Aspekt des gerontologischen Studiums ist auch die Frage nach dem Umgang älterer Menschen mit der Digitalisierung. „Das Interesse ist oft sehr groß, die Berührungsängste aber auch“, weiß die Gerontologin. Gerade im medizinischen Bereich können die älteren Menschen von mobilen Anwendungen auf einem Smart-Phone oder Tablet profitieren. Dieser Aspekt ist auch Zentrumsleiter Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz sehr wichtig. „Die Digitalisierung bietet so viele Möglichkeiten. Ich sehe unsere Aufgabe auch darin, die älteren Menschen zu ermutigen und zu befähigen, diese Möglichkeiten zu nutzen. Im Idealfall münden unsere Erfahrungen in die Entwicklung einer eigenen App, die unsere Rehabilitanden nach dem Aufenthalt hier begleitet“, so Schulz.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Unterstützt durch den Förderverein des Krankenhauses wurden zunächst fünf iPads zu Übungszwecken angeschafft. Zweimal in der Woche stehen 30 Minuten iPad-Training auf dem Programm. „Wir nehmen uns Zeit und wiederholen immer wieder das Erlernte, denn es wird immer wieder was vergessen. Aber das Erfolgserlebnis, wenn die Rehabilitanden mit den Enkeln skypen können, sind alle Mühen wert.“

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