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Ihr Mann und ihr kleiner Hund weckten den Kampfgeist
"Ich habe solches Glück"
Sie hat wahnsinnig viel zu erzählen, möchte so viel sagen. Doch die Worte kommen nicht so, wie sie sollen. Sie wollen sich nicht in die richtige Reihenfolge bringen lassen. – Aphasie ist der medizinische Fachbegriff, wenn nach einer Hirnverletzung das Sprachzentrum betroffen ist.
Doch zu keinem Zeitpunkt verschwindet das Lächeln aus dem Gesicht der Patientin. Die Augen leuchten. Sie ist froh, dass sie jetzt da ist, wo sie ist und dass sie schon wieder so viel geschafft hat. „Ich habe solches Glück“, sagt sie immer wieder

Glück ist keine objektive Größe
Renate Döring wird dieses Jahr 80 Jahre alt. Wenn man ihre Krankengeschichte liest, ist „Glück“ nicht das Wort, das einem als erstes in den Sinn kommt. Doch Glück ist relativ. Renate Döring ist seit zwei Jahren an Parkinson erkrankt. Eine Krankheit, die nicht heilbar, aber gut behandelbar ist, die man mit der richtigen Medikation gut einstellen kann.
Vor einem Jahr erleidet sie aus heiterem Himmel eine Hirnblutung. „Ich hatte Glück, dass mein Mann und meine Tochter dabei waren und ganz schnell Hilfe geholt haben“, sagt sie. „Sonst gäbe es mich heute nicht mehr.“ – Heute beendet sie nach einer Odyssee aus Krankenhaus- und Reha-Aufenthalten, eine fünftägige Parkinsonbehandlung in der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation im St. Marien-Hospital. Während des kurzen stationären Aufenthalts wurden ihre Medikamente angepasst und sie erhielt neue Impulse für die Physio-, Ergo- und Logopädie.
Außer der Parkinsonerkrankung machen ihr jedoch vor allem noch die Folgen der Hirnblutung zu schaffen. Aber sie kämpft. Sie ist zu allem bereit, nur nicht dazu, aufzugeben.
Ich habe auch viel geweint
Es gab auch schlechte Tage, sagt sie. Tage an denen sie nur geweint habe. „Warum ich?“, die Frage stellt sich wohl jeder, in dieser Situation. Respekt für jeden, der dann nicht aufgibt und weiterkämpft. „Ich hatte hier sehr viel Hilfe“, berichtet sie von der Zeit, als sie zur Frührehabilitation schon einmal im St. Marien-Hospital war. „Die Ärzte, die Pfleger, die Therapeuten waren so nett, dafür bin ich sehr dankbar.“ Zu dem interdisziplinären Behandlungsteam im St. Marien-Hospital gehören neben Ärzten und Therapeuten auch speziell auf die Versorgung von Parkinsonpatienten ausgebildete Pflegekräfte, die sogenannten Parkinson-Nurses und Parkinson-Pflegespezialistinnen, die hier in Kooperation mit dem "Verein Parkinson Nurses und Assistenten e.V." geschult und ausgebildet werden.
Man muss immer an sich arbeiten
Nach einer schweren, auch depressiven Phase hat Renate Döring schließlich jede Gelegenheit ergriffen, an sich zu arbeiten. Für sie war es vor allem ihr Mann, der ihr geholfen hat, wieder auf die Beine zu kommen. Vor ihrer Erkrankung habe sie sich um alles gekümmert. Plötzlich konnte sie nichts mehr. „Mein Mann musste alles machen.“ – Und das habe er dann großartig gemacht. Er sei immer für sie da gewesen, habe sie immer besucht, sowohl in der Frührehabilitation im St. Marien-Hospital als auch während den stationären Reha-Aufenthalten außerhalb Kölns. Nur im Sommer 2021 nicht. Da konnte auch er nicht mehr. Die Familie war vom Hochwasser betroffen. Alles war kaputt. „Doch wir hatten solches Glück“, sagt sie wieder und lächelt. Die Versicherung hat einen großen Teil übernommen. „Jetzt haben wir es wieder so schön. Da muss man gar nicht mehr in Urlaub fahren.“ Sogar daran kann sie wieder denken. Sogar das ist wieder möglich.
Ambulante und stationäre Behandlung Hand in Hand
Nach den Reha-Aufenthalten kam Renate Döring in die ambulante Privatsprechstunde bei Chefärztin Dr. Pantea Pape im St. Marien-Hospital. In diesem Fall ist es ein Glück für die Patientin, dass sie hier eine Ärztin gefunden hat, die sowohl auf die neurologischen Folgen der Hirnblutung spezialisiert ist, als auch ausgewiesene Parkinsonexpertin. „Frau Döring ist ein wundervolles Beispiel dafür, wie sich reine Willenskraft positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt“, erklärt die Ärztin. „Es ist so wichtig, dass die Patienten mitmachen. Wir können medizinisch und therapeutisch eine Menge tun, aber die Motivation kommt aus den Patienten selbst.“