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Sie hatte sich schon aufgegeben
Nach Covid-19 wieder auf die Beine kommen
Adelheid Schmitte (72) hat eine Covid-19-Erkrankung mit schwerem Verlauf hinter sich. Während der Frührehabilitation im St. Marien-Hospital trainierte sie regelmäßig mit dem Gangroboter Lokomat. Nachdem sie sich zunächst schon selbst aufgegeben hatte, wurde hier ihr Kampfgeist wieder geweckt.
"Spaß macht das Training an dem Gerät nicht", sagt die ältere Dame resolut über ihre Therapieeinheiten am Gangroboter Lokomat. "Da braucht es schon einen starken Willen und eiserne Disziplin." Doch die hätten ihr die preußischen Großeltern schon in die Wiege gelegt. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Adelheid Schmitte nach ihrer schweren Covid-19-Erkrankung jetzt wieder zurück ins Leben kämpft.

"Die sollten mich einfach sterben lassen."
Das war nicht immer selbstverständlich. Als sie nach der fast zweimonatigen Beatmungszeit wieder aufgewacht ist, habe sie die Ärzte auf ihre Patientenverfügung verwiesen. "Lasst mich doch in Ruhe gehen", habe sie denen gesagt. Sie hatte ihren Lebenswillen verloren. Doch aus medizinischen Gesichtspunkten war es noch nicht so weit, und so kämpften Ärzte und Pflegepersonal um das Leben der 72-Jährigen, als ihr selbst die Kraft dazu fehlte. Jetzt sei sie froh darüber und: "Jetzt kämpfe ich auch wieder mit", erklärt sie tapfer.
"Ich war fit und ehrenamtlich aktiv"
Vor ihrer Erkrankung stand Adelheid Schmitte, die früher eine Tennishalle betrieben hat, mitten im Leben. Sie wohnt mit ihrem Mann im Kölner Süden, direkt am Rhein, hat eine große Familie und sei noch ehrenamtlich aktiv gewesen. Als sie und ihr Mann im März Husten und Fieber bekamen, seien sie vorsorglich in ihr zuständiges Krankenhaus gegangen. "Zum Hausarzt sollten wir ja nicht", erinnert sie sich. Beide wurden Covid-positiv getestet und gleich stationär aufgenommen. Nach zwei Wochen konnte ihr Mann wieder nach Hause. Sie selbst erinnert sich ab diesem Zeitpunkt an kaum noch etwas.
Nach mehr als zwei Monaten in zwei Krankenhäusern kam Adelheid Schmitte für drei Wochen zur Frührehabilitation ins St. Marien-Hospital. Inzwischen kann sie ihre Arme und Hände wieder frei bewegen. Auch das ging zunächst nicht. Um in den Sitz zu kommen, unterstützten die Therapeuten sie zunächst mit einem vollautomatischen Mobilisierungsstuhl.
"Am liebsten wäre ich länger hier geblieben"
Während ihrer Zeit im St. Marien-Hospital trainierte die Patientin dann jeden zweiten Tag am Gangroboter Lokomat. Die Stützvorrichtung entlastete sie dabei von ihrem Eigengewicht, so dass sie Laufbewegungen trainieren konnte, obwohl sie eigentlich noch nicht wieder die Kraft hatte, aufrecht zu stehen. "Das ist knallharte Arbeit", wiederholt sie. Aber es hat gewirkt. Hier habe man sich wirklich großartig um sie gekümmert und ihre Lebensgeister wieder geweckt. "Man merkt die gute Stimmung bei den Mitarbeitern. Hier arbeitet wirklich ein Team zusammen. Am liebsten würde ich noch länger hierbleiben," sagt sie kurz vor ihrer Verlegung in eine stationäre Rehaeinrichtung.
Die Frührehabilitation ist jetzt zu Ende aber es liegt noch ein gutes Stück Weg vor ihr. "Frau Schmitte hat sich sehr gut bei uns entwickelt", lobt Chefärztin Dr. Pantea Pape. "Man hat richtig gemerkt, wie ihr Ehrgeiz von Tag zu Tag gewachsen ist. Es liegt noch viel Arbeit vor ihr. Aber es wird kommen", ist sie zuversichtlich.