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Richtiges Medikament stoppt Abwärtsspirale
"Für uns war es ein kleines Wunder"
Parkinson erst spät erkannt - L-Dopa-Test stoppte die Abwärtsspirale
Eigentlich war es „nur“ das richtige Medikament, nachdem die richtige Diagnose gestellt war, was dazu führte, dass es dem ehemaligen Zahnarzt Dr. Michael Cramer plötzlich wieder besser ging. Das wissen auch er selbst und seine medizinisch bewanderte Familie. Da es aber bis zur Diagnose und deren Behandlung ein steiniger Weg war, hatten sie nicht mehr mit so einer Wendung gerechnet.

Inzwischen kommt der 81-Jährige nur ganz leicht auf den Rollator gestützt zur ambulanten Sprechstunde bei Dr. Pantea Pape, Parkinsonexpertin und Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation im Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien. „Eigentlich brauche ich den gar nicht“, erklärt der Patient verschmitzt und schiebt den Rollator ein Stück vor sich her. Er freut sich sichtlich, zu zeigen, was er wieder kann. Denn das sah vor wenigen Wochen noch ganz anders aus.
„Sein Schutzengel hatte immer gut zu tun.“ (Frau Cramer)
Nach mehreren Motorradunfällen und einem Flugzeugabsturz vor etwas mehr als 11 Jahren, von denen sich der Hobbypilot gut erholt hat, verschlechterte sich sein Zustand zunehmend über den Sommer 2024. Zu diesem Zeitpunkt war Dr. Michael Cramer 80 Jahre alt. Er und seine Frau waren ihr Leben lang aktiv. Neben einem starken kulturellen Interesse und Engagement, spielten sie Tennis und freuen sich bis heute über einen großen Freundeskreis. Ihre zahlreichen exotischen Reisen verbrachten sie oft in der Nähe guter Tauchreviere und erkundeten dort auch die Welt unterhalb der Wasseroberfläche. Nicht zuletzt durch ihre Familie mit zwei Kindern und zwei Enkelkindern sind sie gut eingebunden und stehen, wie man so schön sagt, mitten im Leben.
Im Sommer 2024 ging es stetig bergab.
Das änderte sich schlagartig nach einem Zusammenbruch Michael Cramers während eines Besuchs der Philharmonie in Köln, wo das Ehepaar nach der Aufgabe der Zahnarztpraxis in Overath hingezogen war. Nach diesem Ereignis verschlechterte sich sein Zustand mehr und mehr. An seinen 81sten Geburtstag, kurz nach Weihnachten, erinnert er sich nicht. Auch an seine darauffolgenden mehrfachen Krankenhausaufenthalte hat er kaum eine Erinnerung.
Desorientiert, ohne Mimik und nicht in der Lage, sich vom Bett in den Rollstuhl zu bewegen, kam er mehrere Male ins Krankenhaus. Zu dieser Zeit zeigte er Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen. Eine zunächst vermutete Alzheimer-Demenz konnte nach umfangreichen Tests jedoch ausgeschlossen werden. Akute Erkrankungen wurden behandelt, doch die Abwärtsspirale schien nicht mehr zu stoppen, bis im Cellitinnen-Krankenhaus St. Marien die Neurologin und Parkinsonexpertin Dr. Pantea Pape hinzugezogen wurde.
Diagnose Parkinson
Ein L-Dopa-Test brachte eine deutliche Verbesserung der Symptome und legte die Parkinson-Diagnose nahe, denn im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung kommt es nach der Gabe von L-Dopa zu einer deutlichen Symptomverbesserung. Weitere Tests und die beginnende Medikation brachten Gewissheit: Dr. Michael Cramer hat Parkinson, eine neurodegenerative Erkrankung, die nicht geheilt, aber gut behandelt werden kann.
„Das war zunächst ein Schock“, erinnert sich die Ehefrau des Patienten. Mit sehr viel Empathie und menschlicher Zuwendung habe Dr. Pape sie beruhigen können. „Sie hat mich getröstet, alles erklärt und mir von Anfang an ein gutes Gefühl vermittelt“, erzählt sie. Durch die richtigen Medikamente und begleitende aktivierende Therapien konnte die Lebensqualität und Teilhabe des 81-Jährigen wiederhergestellt werden.
Dr. Michael Cramer wurde noch einige Wochen im St. Marien Krankenhaus behandelt, und wieder umfassend mobilisiert. Die zeitgenau richtige Einnahme seiner Medikamente organisiert er mit Hilfe einer App auf seinem Smartphone, die ihm seine Kinder empfohlen haben.
Dr. Cramer macht wieder „KulturCram“
Inzwischen stehen regelmäßige Besuche in Opern und Museen, nicht nur in Köln, wieder auf seiner Tagesordnung. Auch Schreiben kann er wieder und betreibt unter www.kulturcram.de seine eigene Website. Er geht weiter zur ambulanten Physiotherapie und kommt regelmäßig zur Sprechstunde von Frau Dr. Pape.
Die ist sichtlich stolz auf ihren Patienten: „Der Fall von Herrn Dr. Cramer zeigt wieder einmal, wie wichtig die eigene Willenskraft, aber auch ein aktives Leben und ein gutes soziales Umfeld für die Genesung sind“, sagt die Chefärztin. „Mit Medikamenten legen wir die Grundlage, aber dann kommt es darauf an, was der Patient daraus macht. Und das geht auch im hohen Alter, wie Dr. Cramer eindrücklich beweist.“