Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation
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Frührehabilitation gegen Langzeitfolgen von COVID-19
Folgen von COVID-19 vermindern
Die Sorgen vor den Spätfolgen einer Covid-19-Erkrankung, auch Post-Covid-Syndrom oder Long Covid genannt, nehmen zu. Mit frührehabilitativen Maßnahmen lassen sich die Folgen vermindern oder sogar vermeiden.
Eine COVID-19-Erkrankung kann unterschiedlich ausgeprägt sein, von einigen Tagen Dauer mit leichten Symptomen bis hin zu Atemnot mit schweren Symptomen und wochenlanger Behandlung auf der Intensivstation einschließlich Beatmungsunterstützung.
Bei leichteren Verläufen empfiehlt sich eine ambulante Rehabilitation in unserem Therapiecentrum.
Ambulante Rehabilitation
Post-COVID- oder Long COVID
80 Prozent der COVID-19-Patienten berichten auch nach Monaten über Langzeitfolgen wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schmerzen. Am häufigsten wird mit 58 Prozent das Fatigue-Syndrom genannt, also eine Form von Müdigkeit, Kraftlosigkeit und erhöhtem Ruhebedürfnis, die nicht im Verhältnis zur vorherigen Anstrengung steht.
Zügig mit Frührehabilitation beginnen
Um Beeinträchtigungen des Herz-Kreislaufsystems, des Muskel- und Knochenapparats aber auch des Nervensystems, die oft mit erheblichen Einschränkungen im Alltag einhergehen, entgegenzuwirken, empfiehlt sich eine zügige Frührehabilitation, also eine Rehabilitationsmaßnahme im Akutkrankenhaus. Das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) empfiehlt Frührehabilitationsprogramme im Idealfall innerhalb der ersten 30 Tage (postakute Phase) zu beginnen, um den größten Einfluss auf die Genesung zu erreichen.
Inhalte und Ziele der Frührehabilitation
Die Frührehabilitation dient der umfassenden medizinischen Behandlung und einer signifikanten Verbesserung des funktionellen Status von Patienten vor allem mit kardiopulmonalen (Herz-Kreislauf) und neurologischen Erkrankungen (z. B. Mobilitätsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen).
Die Therapie orientiert sich an den individuellen Problemen und Bedürfnissen jedes Patienten und wird von einem multidisziplinären hochspezialisierten Team aus medizinischem, pflegerischem und therapeutischem Fachpersonal durchgeführt.
Inhalte der Frührehabilitation sind Optimierung und Fortführung der akutmedizinischen Behandlung und des medizinischen Managements sowie intensive multimodale Therapien. Dadurch soll vor allem die funktionelle Belastbarkeit erhöht und die Lebensqualität verbessert werden. Dies ist häufig verbunden mit der Rückkehr in das häusliche und soziale Umfeld aber auch mit der Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit.
Besondere Anforderungen bei Intensivpatienten
COVID-19 Patienten, die einige Zeit auf der Intensivstation verbracht haben, weisen die gleichen Symptome auf wie andere Intensivpatienten, einschließlich Atemnot (Dyspnoe), Angstzuständen, Depressionen, anhaltenden Schmerzen, Muskelschwäche und eine insgesamt schlechte Lebensqualität (QoL). Die Physiotherapie bei diesen Patienten mit postintensiv-bedingter Muskelschwäche umfasst die Muskeldehnung, den Auf- und Ausbau der Muskulatur und die Steigerung des Bewegungsumfangs der Gelenke, um Kontrakturen und Druckstellen zu reduzieren. Die Initiierung der Bewegung beginnt mit niedriger Intensität bei gleichzeitiger Überwachung der Vitalparameter (Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut und Blutdruck). Eine schrittweise Steigerung der Belastung erfolgt je nach individueller Ausdauer und klinischem Zustand eines Patienten.
Für einweisende ÄrzteWelche Organe können betroffen sein?
Bei etwa einem Drittel der Covid-19-Patienten zeigen sich auch nach einem Jahr eine anhaltende Verminderung der Belastbarkeit und der Leistungsfähigkeit sowie ein allgemein schlechterer Gesundheitszustand.
Verlängerte Beatmung und Immobilisierung auf der Intensivstation führen zu muskuloskelettalen Veränderungen und regelmäßigen Verwirrtheitszuständen (Delir). Muskelatrophie und Verlust von Muskelmasse beginnen bereits in der ersten Woche. Eine gefährliche Komplikation ist vor allem eine Schluckstörung durch Schwäche der schluckrelevanten Muskulatur. Eine weitere bemerkenswerte Komplikation von SARS ist die Osteonekrose. Körperliche Inaktivität (Immobilisierung) ist prädisponierend für weitere Infektionen, Knochenabbau und Haut- und Gewebsschädigung (Dekubitus) durch langes Liegen.
Eine akute kardiale Schädigung im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung wird insbesondere bei gleichzeitig vorliegenden Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Schlaganfällen häufiger beschrieben.
Eine Frührehabilitation ist indiziert, wenn die Betroffenen eine Herzerkrankung entwickeln oder sich diese im Rahmen der akuten Infektion verschlechtert.
Neurologische Symptome im Rahmen einer Covid-19-Erkrankung sind vielfältig und schränken die Patienten häufig in ihrem Alltag deutlich ein. Als Beispiel seien hier Schlaganfälle (erhöhte Anfälligkeit für venöse Thrombosen), Kopfschmerzen, Schwindel, epileptische Anfälle, Geschmack- und Riechstörung, Schädigung des Haltungs- und Bewegungsapparats sowie Nervenschmerzen.
COVID-19 präsentiert sich auch im Magen-Darm-Trakt vor allem mit Durchfällen und Erbrechen, vermindertem Appetit und Gewichtsverlust, die zu weiteren Komplikationen wie Störung des Hormonhaushalts führen. Bis zur Hälfte der Betroffenen zeigt eine Leberfunktionsstörung.
Bei etwa 20 Prozent der COVID-19-Patienten tritt eine akute Nierenschädigung auf. In manchen Fällen benötigen diese Patienten sogar eine Nierenersatztherapie.
Hämatologische Folgen der COVID-19-Erkrankung zeigen sich zeitweise in thromboembolischen Ereignissen, es ist eine erhöhte Anfälligkeit und Prävalenz für venöse Thromboembolien (VTE) als Folge einer Hyperkoagulabilität nachgewiesen.
Ihre Ansprechpartner

Chefärztin
Dr. Pantea Pape
Fachärztin für Neurologie, Rehabilitationswesen, Physikalische Therapie und Balneologie, Verkehrsmedizin
pantea.pape(at)cellitinnen.de | |
Tel | 0221 1629-7030 |

Geschäftsführende Oberärztin
Dr. Asha Kunnel
Fachärztin für Neurologie, Nervenheilkunde und Geriatrie
asha.kunnel(at)cellitinnen.de | |
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